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Die wichtigsten Gesten und Signale beim Gruppenfahren

 
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Mit dem gestreckten Finger wird alles angezeigt, was Sie mit Ihrem Rennrad nicht überfahren sollten: Schlaglöcher, Schotter, Gullydeckel, Äste, Gegenstände usw. Der Führende zeigt es, während er daran vorbeifährt, an, macht jedoch dabei keinen großen Schwenk. So wissen die Nachfolgenden genau, dass sie nicht in der angezeigten Richtung versetzt fahren dürfen. Bei kleinen Gruppen kann das Zeichen unter der Gürtel­linie gegeben werden, bei großen Gruppen besser höher anzeigen.
 
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In Industriegebieten und in der Stadt kreuzen Schienen häufig die Straßen und verwandeln sich bei Nässe in rutschige Hindernisse. Wer die Schiene im fast rechten Winkel und ohne Lenkbewegungen überrollt, hat aber weder mit der Rinne noch Glätte Probleme. Verläuft die Schiene schräg zur Straße beziehungsweise Fahrtrichtung, besteht Sturzgefahr. Deshalb zeigt der erste Fahrer mit pendelndem Arm an, dass demnächst Schienen die Straße kreuzen.
 
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Parkende Fahrzeuge oder Poller sind für den Führenden einer Gruppe die größten Herausforderungen. Schließlich muss er allen Fahrern rechtzeitig signalisieren, dass sie ein Stück zur Seite ausweichen müssen. Besonders bei gro­ßen Gruppen besteht die Gefahr, dass die Nachfolgenden das Hindernis erst sehen, wenn es schon zu spät ist. Der Daumen zeigt die Richtung an, in die ausgewichen werden soll. Wird auch als Wedeln mit der Hand ausgeführt.
 
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Ganze Abteilung halt! Die flache Hand wird für alle sichtbar nach oben gestreckt, wenn die Gruppe anhalten soll. Dies kann an einer Straßenkreuzung mit Stoppschild der Fall sein, an einer geschlossenen Schranke oder wenn ein Hindernis im Weg steht, das sich nicht umfahren lässt. Das Zeichen muss unbedingt rechtzeitig ­gegeben werden, damit die Nachfolgenden ihr Tempo langsam reduzieren können und keine Vollbremsung machen müssen.
 

 

Belgischer Kreisel
Belgischer Kreisel (auch Belgische Reihe) bezeichnet beim Radsport eine Formation, die einer Gruppe von Radfahrern durch effektives Ausnutzen des Windschattens und Ablösen bei der Führungsarbeit eine energiesparende Fahrweise ermöglicht. Sie besteht aus zwei Einzelreihen, die sich gegeneinander bewegen, d.h. eine Reihe fährt schneller, die andere (abgelöste Fahrer) ca. 2 km/h langsamer. Am Anfang der Formation wechselt der jeweils Führende der schnelleren Reihe zur Seite in die langsamere, sobald er mit seinem Hinterrad vollständig am Vorderrad des Führenden dieser Reihe vorbei gezogen ist. Am Ende der Formation wechselt der letzte Fahrer der Reihe der abgelösten Fahrer hinüber an das Hinterrad des letzten Fahrers der schnelleren Reihe, sobald dies möglich ist. Dadurch „kreiselt“ die Formation insgesamt.
Durch diese Fahrweise werden die Führungsarbeit und das Windschattenfahren gleichmäßig zwischen den Fahrern des Kreisels verteilt, was auch den Nachteil des belgischen Kreisels ausmacht: Stärkere und weniger starke Fahrer müssen immer gleich lang führen, deshalb wird der belgische Kreisel heute nicht mehr so häufig gefahren. Vorteile kann diese Fahrweise aber bei sehr hohen Geschwindigkeiten oder starkem Gegenwind bringen. Einerseits kann bei solchen Verhältnissen das hohe Tempo an der Spitze nicht lange gehalten werden, andererseits profitieren auch die ablösenden Fahrer vom Windschatten des Vordermannes. Besonders an Steigungen, aber auch bei den Mannschaftszeitfahren der Tour de France fährt man bevorzugt in der Einzelreihe: Hierbei fahren immer alle bis auf den Führenden im Windschatten in der Reihe, der Vorderste lässt sich nach getaner Führungsarbeit dann wieder ganz nach hinten fallen und schließt sich dort an.
Eine Gruppe erfahrener Fahrer berücksichtigt beim Belgischen Kreisel auch den Windeinfallswinkel. Bei seitlichem Windeinfall fahren die Fahrer seitlich versetzt, wobei das Vorderrad sich im Mittel etwa zwischen Schaltung und Tretlager des Vordermannes befindet. Dabei kreiseln sie so, dass die nach vorn fahrende Reihe auf der windabgewandten Seite fährt. Dadurch wird vermieden, dass der Fahrer, der aus der Führung geht, noch um das Vorderrad seines Nachfolgers „herumfahren“ muss. Dazu müsste er nämlich kurz beschleunigen und im richtigen Moment die Seite wechseln – eine Technik, die ein eingespieltes Team erfordert (sog. „Über-Kopf-Ablösen“).
Ändert sich die Seite, von der der Wind schräg einfällt, im Streckenverlauf, so muss ggf. die Drehrichtung des Kreisels gewechselt werden.